Poesie 2007

» » » » » » » » » » 16.9.2007 « « « « « « « « « «

Herbsttag

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

(Rainer Maria Rilke)



» » » » » » » » » » 26.8.2007 « « « « « « « « « «

Zufrieden sein ist große Kunst,
Zufrieden scheinen, großer Dunst,
Zufrieden werden, großes Glück,
Zufrieden bleiben, Meisterstück.

(Spruch im Berliner Rathaus)



» » » » » » » » » » 12.8.2007 « « « « « « « « « «

Suche selbst deine Fehler zu erkennen;
denn die Wohlwollenden
machen dich nicht darauf aufmerksam,
um dir nicht wehe zu tun,
die Feindseligen nicht,
weil sie sich über diese Fehler freuen.

(Franz Grillparzer)



» » » » » » » » » » 5.8.2007 « « « « « « « « « «

Sei gut zu Dir!

Sich selbst zu lieben
ist der Anfang einer lebenslangen Romanze.

(Oscar Wilde)



» » » » » » » » » » 29.7.2007 « « « « « « « « « «

Kein vergessen...

Sag niemals,
daß du vergessen möchtest.
Niemals, daß es ein Fehler war.
Sag nicht,
daß du alles rückgängig machen willst.
Oder daß du diese Zeit
aus deinem Gedächtnis streichen musst.
Sag nicht,
NEIN zu einer Phase deines Lebens,
die so wunderschön war,
daß es dir im Nachhinein
unsäglich wehtut.
Alles hat einen Sinn.
Denke an das Schöne,
das dich in der harten Zeit stark macht.
Denn du kannst nicht vergessen.
Nur versuchen, damit zu leben!

(Quelle unbekannt)



» » » » » » » » » » 15.7.2007 « « « « « « « « « «

Mein sind die Jahre nicht,
die mir die Zeit genommen;
mein sind die Jahre nicht,
die etwa mögen kommen;
der Augenblick ist mein,
und nehm ich den in acht,
so ist der mein,
der Jahr und Ewigkeit gemacht.

(Andreas Gryphius)



» » » » » » » » » » 8.7.2007 « « « « « « « « « «

Wer nicht nein sagen kann, wird krank.
Wer immer allen Erwartungen nachkommen will,
wird seine Grenzen bald schmerzhaft spüren.
Aber nur wer seine eigene Mitte hat,
kann auch über seine eigenen Grenzen hinauswachsen.
Und nur wer um seine Grenzen weiß,
kann auf den anderen zugehen
und ihm wirklich begegnen."

(Pater Anselm Grün)



» » » » » » » » » » 1.7.2007 « « « « « « « « « «

Wir neigen dazu,
Erfolg eher nach der Höhe unserer Gehälter
oder nach der Größe unserer Autos zu bestimmen,
als dem Grad unserer Hilfsbereitschaft
und dem Maß an unserer Menschlichkeit.

(Martin Luther King)



» » » » » » » » » » 27.5.2007 « « « « « « « « « «

"Du hast das Recht, einen anderen Menschen zu verletzen.
Nicht vorsätzlich oder bösartig,
wohl aber im Vollzug deines Lebens,
auf dem Weg in die Reife."

(Ulrich Schaffer, Grundrechte)



» » » » » » » » » » 19.5.2007 « « « « « « « « « «

Die Nachtigallen

Möcht wissen, was sie schlagen
So schön bei der Nacht,
's ist in der Welt ja doch niemand,
Der mit ihnen wacht.

Und die Wolken, die reisen,
Und das Land ist so blaß,
Und die Nacht wandert leise
Durch den Wald übers Gras.

Nacht, Wolken, wohin sie gehen,
Ich weiß es recht gut,
Liegt ein Grund hinter den Höhen,
Wo meine Liebste jetzt ruht.

Zieht der Einsiedel sein Glöcklein,
Sie höret es nicht,
Es fallen ihr die Löcklein
Übers ganze Gesicht.

Und daß sie niemand erschrecket,
Der liebe Gott hat sie hier
Ganz mit Mondschein bedecket,
Da träumt sie von mir.

(Joseph von Eichendorff)



» » » » » » » » » » 13.5.2007 « « « « « « « « « «

Man muß nicht unbedingt das Licht des anderen ausblasen,
um das eigene Licht leuchten zu lassen...

(Phil Bosmans)



» » » » » » » » » » 5.5.2007 « « « « « « « « « «

Frühlingsglaube

Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Sie schaffen an allen Ende.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muss sich alles, alles wenden.
Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Man weiß nicht, was noch werden mag,
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal:
Nun armes Herz, vergiss die Qual!
Nun muss sich alles, alles wenden!

(Ludwig Uhland)



» » » » » » » » » » 1.5.2007 « « « « « « « « « «

Im wunderschönen Monat Mai

Im wunderschönen Monat Mai,
als alle Knospen sprangen,
da ist in meinem Herzen
die Liebe aufgegangen
Im wunderschönen Monat Mai
da hab ich ihr gestanden
mein Sehnen und Verlangen

(Heine, Heinrich (1797-1856))



» » » » » » » » » » 29.4.2007 « « « « « « « « « «

Du lebst nur einen Tag: Heute! ...

Um wirklich zu leben,
mußt du heute leben.
Das Leben ist kurz
und geht schnell vorbei.
Wenn du heute nicht lebst,
hast du den Tag verloren.
Verdüstere deinen Geist nicht
mit Angst und Sorgen von morgen.
Beschwere dein Herz nicht
mit dem ganzen Elend von gestern.

(Phil Bosmans)



» » » » » » » » » » 15.4.2007 « « « « « « « « « «

Was Reich macht und glücklich

Kannst du dich an einer Blume freuen,
an einem Lächeln, am Spiel eines Kindes,
dann bist du reicher und glücklicher
als ein Millionär, der alles hat,
was er sich nur träumen kann,
und doch unbefriedigt bleibt
und an nichts mehr Freude hat.

(Bosmans)



» » » » » » » » » » 1.4.2007 « « « « « « « « « «

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
durch des Frühlings holden belebenden Blick,
im Tale grünet Hoffnungsglück;
..........
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
hier ist des Volkes wahrer Himmel,
zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich ' s sein!

(Johann Wolfang von Goethe)



» » » » » » » » » » 25.3.2007 « « « « « « « « « «

Frühling

Nun ist er endlich kommen doch
In grünem Knospenschuh;
"Er kam, er kam ja immer noch"
Die Bäume nicken sich's zu.
Sie konnten ihn all erwarten kaum,
Nun treiben sie Schuß auf Schuß;
Im Garten der alte Apfelbaum,
Er sträubt sich, aber er muß.

Wohl zögert auch das alte Herz
Und atmet noch nicht frei,
Es bangt und sorgt; "Es ist erst März,
Und März ist noch nicht Mai."

O schüttle ab den schweren Traum
Und die lange Winterruh:
Es wagt es der alte Apfelbaum,
Herze, wag's auch Du.

(Fontane, Theodor (1819-1898))



» » » » » » » » » » 18.3.2007 « « « « « « « « « «

"tu Deinem Körper etwas
GUTES
Damit Deine Seele Lust
hat ……
darin zu wohnen"

(heilige Teresia von Avila)



» » » » » » » » » » 11.2.2007 « « « « « « « « « «

Meine Meinung zu Äußerlichkeiten:

Die inneren Werte bestimmen über den Bestand einer Beziehung,
die Äußeren über ihr Zustandekommen.



» » » » » » » » » » 28.1.2007 « « « « « « « « « «

Sei Du selbst die Veränderung,
die du dir wünschst für die Welt.

(Mahatma Gandhi)



» » » » » » » » » » 14.1.2007 « « « « « « « « « «

Leise zieht die Nacht ins Land,
lautlos weht ein Zauberband,
schenkt den Frieden, schenkt die Ruh`,
schenkt Geborgenheit dazu.
Durch die Lüfte klingt es sacht,
singt der Wind das Lied der Nacht.
Träume gehen auf die Reise,
durch die Welt in stiller Ruh`,
leise klingt die alte Weise,
und nur der Mond hört zu.

Was der Tag auch hat gebracht,
es versinkt im Lied der Nacht,
und die Welt verstummt und schweigt,
wenn die Nacht hernieder steigt.
Immer kleiner wird der Raum
zwischen Wirklichkeit und Traum.
Und der Wind weht in den Bäumen, sacht,
als wäre er nicht da,
eine Nacht so still zum Träumen,
eine Nacht, dem Frieden nah`.
Wie im Wind das Lied der Nacht!

Sternenglanz am Himmelszelt,
sanftes Licht liegt auf der Welt,
und der Mond hält treu die Wacht,
lautlos zieht er durch die Nacht.
O wie schön ist doch die Welt,
ganz verzaubert ist ihr Zelt!
Sternenglanz fällt auf dich nieder,
eh` der neue Tag erwacht,
Träume steigen auf und nieder,
wie im Wind das Lied der Nacht.

(Text: Elisabeth Zeitler)