Poesie 2008

» » » » » » » » » » 24.12.2008 « « « « « « « « « «

In der heiligen Nacht tritt man gern einmal aus der Tür
und steht allein unter dem Himmel,
nur um zu spüren,
wie still es ist,
wie alles den Atem anhält,
um auf das Wunder zu warten.

(Heinrich Waggerl, Das ist die stillste Zeit im Jahr)



» » » » » » » » » » 21.12.2008 « « « « « « « « « «

"Ich glaube,
daß die Ungeduld,
mit der man seinem Ziele zueilt,
die Klippe ist,
an der gerade oft die besten Menschen scheitern."

(Friedrich Hölderlin)



» » » » » » » » » » 7.12.2008 « « « « « « « « « «

Nicht immer ist
der schnellste Weg der beste,
denn schnelle Wege führen
an vielem vorbei.

(Ottilia Maag)



» » » » » » » » » » 30.11.2008 « « « « « « « « « «

Graues Land

Wolken in dämmernder Röte
droh'n über dem einsamen Feld.
Wie ein Mann mit trauriger Flöte
geht der Herbst durch die Welt.

Du kannst seine Nähe nicht fassen,
nicht lauschen der Melodie.
Und doch: in dem fahlen Verblassen
der Felder fühlst du sie.

(Stefan Zweig (1881-1942))



» » » » » » » » » » 16.11.2008 « « « « « « « « « «

Nenne dich nicht arm,
weil deine Träume nicht
in Erfüllung gegangen sind;
wirklich arm ist nur,
der nie geträumt hat.

(Marie von Ebner-Eschenbach)



» » » » » » » » » » 1.11.2008 « « « « « « « « « «

Bunt sind schon die Wälder

Bunt sind schon die Wälder,
gelb die Stoppelfelder
und der Herbst beginnt.
Rote Blätter fallen,
graue Nebel wallen,
kühler weht der Wind.

Wie die volle Traube
aus dem Rebenlaube
purpurfarbig strahlt!
Am Geländer reifen
Pfirsiche mit Streifen,
rot und weiß bemalt.

Flinke Träger springen
und die Mädchen singen.
Alles jubelt froh.
Bunte Bänder schweben
zwischen hohen Reben
auf dem Hut von Stroh.

Geige tönt und Flöte
bei der Abendröte
und im Mondesglanz.
Junge Winzerinnen
winken und beginnen
frohen Erntetanz.

(Text: Johann Gaudenz von Salis-Seewis)



» » » » » » » » » » 19.10.2008 « « « « « « « « « «

Zum Wandern nimm die Seele mit und lass nicht nur die Füße gehen.
Du wirst die Welt bei jedem Schritt ganz neu und tief beglückend sehn.
Pfeif mit den Vögeln dir ein Lied trag leicht dein Herz durch Wald und Feld.
Schau um dich was dein Auge sieht schuf Gott für dich als deine Welt.
Es rufen Berg und Tal dir zu komm wieder so wie heute
Beim Wandern Freund wirst finden du die echte Lebensfreude.

(Verfasser unbekannt, gefunden auf der CD "zur Rhön hinauf)



» » » » » » » » » » 12.10.2008 « « « « « « « « « «

Ich Glücklicher - ich kann laufen,
auch bei strömendem Regen!

Ich Glücklicher - ich kann laufen,
auch durch das nasse Laub!

Ich glücklicher, ich kann laufen,
wohin ich auch will!

Möge schön sein, was mich erwartet.
Möge schön sein, was ich hinter mir lasse.

Möge schön sein, was sich über mir befindet,

Möge alles schön sein,
was mich umgibt.

Möge alles in Schönheit enden.

(Navajo)



» » » » » » » » » » 3.10.2008 « « « « « « « « « «

"Das Glück deines Lebens
hängt von der Beschaffenheit
deiner Gedanken ab."

(Marcus Aurelius, Römischer Kaiser)



» » » » » » » » » » 21.9.2008 « « « « « « « « « «

Die fünf Freiheiten

Virginia Satirs "Fünf Freiheiten" bringen zum Ausdruck, wie wir unsere Ressourcen nutzen und wie wir kreativ wählen können.

(Virginia Satir, Familientherapeutin (1916-1988))



» » » » » » » » » » 7.9.2008 « « « « « « « « « «

Ein Wanderer bist Du

Ein Wanderer bist Du.
Nicht Welten durchwanderst Du,
nicht Wege auf diesem Planeten,
auch nicht verschiedene Leben;
Landschaften Deiner Seele sind es,v die Du durchwanderst.
Deine Seele ist ein Universum;
geheimnisvoll und sich selber unbekannt.
Deine Seele durchwandert sich selbst,
und während sie sich erlebt und erforscht,
offenbart sie sich;
und während sie sich offenbart, verwirklicht sie sich;
und während sie sich verwirklicht, erweckt sie sich.

Das ist die Reise Deines Lebens.

(Safi Nidiaye)



» » » » » » » » » » 17.8.2008 « « « « « « « « « «

Wir sind ein Stück weit auch für das Verhalten des anderen verantwortlich. Wir können in ihm Leben oder Tod hervorlocken, das Gute oder das Böse.

(Dr. theol. Anselm Grün, (*1945), Benediktinerpater)



» » » » » » » » » » 10.8.2008 « « « « « « « « « «

Eine kleine Geschichte von der Liebe

Vor langer, langer Zeit existierte eine Insel, auf der alle Gefühle
der Menschen lebten. Die gute Laune, die Traurigkeit, das Wissen... und so wie alle anderen Gefühle, auch die Liebe! Eines Tages wurde den Gefühlen mitgeteilt, dass die Insel sinken würde. Also bereiteten alle ihre Schiffe vor und verließen die Insel. Nur die Liebe wollte bis zum letzten Augenblick bleiben. Bevor die Insel sank, bat die Liebe um Hilfe. Der Reichtum fuhr auf einem luxuriösen Schiff an der Liebe vorbei. Sie fragte: "Reichtum, kannst du mich mitnehmen"? "Ich kann nicht, auf meinem Schiff ist viel Gold und Silber, da ist kein Platz für dich"! Also fragte die Liebe den Stolz, der auf einem wunderbaren Schiff vorbei kam: "Stolz, ich bitte dich, kannst du mich mitnehmen"? "Liebe, ich kann dich nicht mitnehmen"... antwortete der Stolz! "Hier ist alles perfekt, du könntest mein Schiff beschädigen". Also fragte die Liebe die Traurigkeit, die an ihr vorbeiging: "Traurigkeit, bitte nimm mich mit"! "Oh Liebe, ich bin so traurig, dass ich alleine bleiben muss"! Auch die Gute Laune ging an der Liebe vorbei, aber sie war so zufrieden, dass sie nicht einmal hörte, dass die Liebe sie rief. Plötzlich sagte eine alte Stimme: "Komm Liebe, ich nehme dich mit". Die Liebe war so dankbar und so glücklich, dass sie vergaß, den Alten nach seinem Namen zu fragen. Als sie an Land kamen ging der Alte fort. Die Liebe merkte, dass sie ihm viel schuldete und fragte das Wissen: "Wissen, kannst du mir sagen, wer mir geholfen hat"? "Es war die Zeit" antwortete das Wissen.


"Die Zeit"? Fragte die Liebe. "Warum hat die Zeit mir geholfen"? Und das Wissen antwortete: "Weil nur die Zeit versteht, wie wichtig die Liebe im Leben ist"!

(Verfasser unbekannt)



» » » » » » » » » » 30.7.2008 « « « « « « « « « «

Leicht kann des Frommen Herz auch wanken
und überschreiten Recht und Pflicht,
Wenn Lieb' und Furcht der Tugend Schranken,
Verzweiflung alle Dämme bricht.

(Eremit, Freischütz 3.Akt)



» » » » » » » » » » 26.7.2008 « « « « « « « « « «

Die Freude und das Lächeln
sind der Sommer des Lebens.

(Jean Paul)



» » » » » » » » » » 20.7.2008 « « « « « « « « « «

Ohne Liebe

Wie über eines tiefen Brunnens Rand,
So fallen Tage mir und Nächte nun
Leer, ohne Lust noch Leid noch Lied noch Tun
Gleich welken Sommerrosen aus der Hand.

Ich achte nicht, wie mir die Zeit vergeht,
Ich sehe nur, wie meiner Liebe Stern
Weitab gewendet schattenhaft und fern
Am bleichen Himmel meines Lebens steht.

(Hermann Hesse)



» » » » » » » » » » 13.7.2008 « « « « « « « « « «

Die Flamme

Ob du tanzen gehst in Tand und Plunder,
Ob dein Herz sich wund in Sorgen müht,
Täglich neu erfährst du doch das Wunder,
Daß des Lebens Flamme in dir glüht.

Mancher läßt sie lodern und verprassen,
Trunken im verzückten Augenblick,
Andre geben sorglich und gelassen
Kind und Enkeln weiter ihr Geschick

Doch verloren sind nur dessen Tage,
Den sein Weg durch dumpfe Dämmrung führt,
Der sich sättigt in des Tages Plage
Und des Lebens Flamme niemals spürt.

(Hermann Hesse)



» » » » » » » » » » 28.6.2008 « « « « « « « « « «

Kleine Spinne vor meiner Tür

Wie oft hat einer dein Netz zerrissen,
wie oft hast du neu beginnen müssen,
kleine Spinne vor meiner Tür.
Hältst dich bedeckt,
im Schweigen versteckt,
den Himmel über dir.

Wie oft hingst du verfolgt und verraten
Nur noch an einem einzigen Faden,
klein und allein,
und dein Kunstwerk wurde mitunter
im Handumdrehen nutzloser Plunder,
kaum einer räumte dir Chancen ein.

Hast auf eiliger Flucht
in stillen Winkeln Halt gesucht,
um dann ohne Scheu
mit wachen Sinnen
neu zu beginnen,
dir selber treu.

Hast zwischen gestern und heute
Zwischen Licht und Wand
Zarte Hoffnungsseide gespannt,
beharrlich nach eig`ner Manier.
Du wolltest leben. -
Hast mir ein Beispiel gegeben.
Kleine Spinne, ich danke dir.

(Verfasser unbekannt)



» » » » » » » » » » 22.6.2008 « « « « « « « « « «

Glück

Glück ist gar nicht mal so selten,
Glück wird überall beschert,
vieles kann als Glück uns gelten
was das Leben uns so lehrt.
Glück ist jeder neue Morgen,
Glück ist bunte Blumenpracht,
Glück sind Tage ohne Sorgen,
Glück ist wenn man fröhlich lacht.
Glück ist Regen, wenn es heiß ist
Glück ist Sonne nach dem Guss,
Glück ist wenn ein Kind ein Eis isst,
Glück ist auch ein lieber Gruß.
Glück ist Wärme wenn es kalt ist
Glück ist weißer Meeresstrand,
Glück ist Ruhe die im Wald ist,
Glück ist eines Freundes Hand.
Glück ist eine stille Stunde
Glück ist auch ein gutes Buch,
Glück ist Spaß in froher Runde,
Glück ist freundlicher Besuch.
Glück ist niemals ortsgebunden,
Glück kennt keine Jahreszeit,
Glück hat immer der gefunden,
der sich seines Lebens freut

(Clemens Brentano)



» » » » » » » » » » 15.6.2008 « « « « « « « « « «

Glück

"Glück ist ein leiser Vogel.
Wie der Schlaf oder ein Traum wird er nicht kommen,
wenn man ihn ruft.
Streck ganz ruhig deine Hand aus,
und es kann sein,
dass er sich darauf niederlässt.
Greife nach ihm, und er ist verscheucht".

(Anselm Grün)



» » » » » » » » » » 25.5.2008 « « « « « « « « « «

Lieber sinnvoll schweigen
als gedankenlos schwätzen

(Shakespeare)



» » » » » » » » » » 12.5.2008 « « « « « « « « « «

"Einsamkeit ist der Weg, auf dem das Schicksal den
Menschen zu sich selber führen will."

(Hemann Hesse)



» » » » » » » » » » 1.5.2008 « « « « « « « « « «

Im wunderschönen Monat Mai

Im wunderschönen Monat Mai,
als alle Knospen sprangen,
da ist in meinem Herzen
die Liebe aufgegangen
Im wunderschönen Monat Mai
da hab ich ihr gestanden
mein Sehnen und Verlangen

Heine, Heinrich (1797-1856)



» » » » » » » » » » 27.4.2008 « « « « « « « « « «

Die Landschaft
erobert man mit den Schuhsohlen,
nicht mit den Autoreifen.

(Georges Duhamel)



» » » » » » » » » » 13.4.2008 « « « « « « « « « «

Wir reden:
zu leise - über wichtiges
zu laut - über banales
zu viel - über andere
zu selten - miteinander
und zu oft - ohne zu denken

(von Gerhard Feil)



» » » » » » » » » » 30.3.2008 « « « « « « « « « «

Glück

Glück ist gar nicht mal so selten,
Glück wird überall beschert,
vieles kann als Glück uns gelten
was das Leben uns so lehrt.
Glück ist jeder neue Morgen,
Glück ist bunte Blumenpracht,
Glück sind Tage ohne Sorgen,
Glück ist wenn man fröhlich lacht.
Glück ist Regen, wenn es heiß ist
Glück ist Sonne nach dem Guss,
Glück ist wenn ein Kind ein Eis isst,
Glück ist auch ein lieber Gruß.
Glück ist Wärme wenn es kalt ist
Glück ist weißer Meeresstrand,
Glück ist Ruhe die im Wald ist,
Glück ist eines Freundes Hand.
Glück ist eine stille Stunde
Glück ist auch ein gutes Buch,
Glück ist Spaß in froher Runde,
Glück ist freundlicher Besuch.
Glück ist niemals ortsgebunden,
Glück kennt keine Jahreszeit,
Glück hat immer der gefunden,
der sich seines Lebens freut

(Clemens Brentano)



» » » » » » » » » » 9.3.2008 « « « « « « « « « «

Vorfrühling

Stürme brausten über Nacht,
und die kahlen Wipfel troffen.
Frühe war mein Herz erwacht,
schüchtern zwischen Furcht und Hoffen.
Horch, ein trautgeschwätz'ger Ton
dringt zu mir vom Wald hernieder.
Nisten in den Zweigen schon
die geliebten Amseln wieder?

Dort am Weg der weiße Streif -
Zweifelnd frag' ich mein Gemüte:
Ist's ein später Winterreif
oder erste Schlehenblüte?

(Paul Heyse (1830-1914))



» » » » » » » » » » 2.3.2008 « « « « « « « « « «

Jeder,
der sich die Fähigkeit erhält,
Schönes zu erkennen,
wird nie alt werden.

(Franz Kafka)